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Waldbart Holzmanufaktur - Was ist eigentlich ein Waldbart?

Aktualisiert: 25. Feb. 2024

Der Waldbart - ein Begriff aus der Forstwirtschaft

MAnn mit Motorsäge schneidet an einem auf dem Boden liegenden Baumstamm im Wald
Denny schneidet Robinie

Wenn man Waldbart Gründer Denny König das erste Mal sieht, meint man auf den ersten Blick zu ahnen, woher der Name Waldbart stammt :D.

Und damit liegt man garnicht mal falsch. Denn der Begriff beschreibt tatsächlich eine Art fransigen Bart. Allerdings nicht den einer Person, sondern den eines Baumes. Doch dazu später mehr.

Als ehemaliger Forstwirt hat Denny einige Waldbärte gesehen (und auch selbst produziert).

Dieser spezielle entsteht tatsächlich beim Fällen eines Baumes mittels dafür vorgesehener Fälltechnik

Aber bevor es an die Erklärung geht, ein paar Grundlagen zum Fällen von Bäumen.



Allgemeines zur Fälltechnik eines Baumes

Handskizze eines Baumes mit Notiten zur Fälltechnik
Skizze Fälltechnik

Um einen Baum zu fällen, nutzt man spezielle Fälltechniken. Diese sorgen dafür, dass der Baum zielgerichtet und kontrolliert dort zu Boden geht, wo er planmäßig landen soll. An dieser Stelle weise ich ausdrücklich darauf hin, dass dieser Beitrag keine Anleitung zum Fällen eines Baumes darstellt, sondern nur rudimentäre Grundlagen behandelt. Zum Fällen bedarf es einer langen Ausbildung und jeder Menge Erfahrung speziell in der Baumansprache, sowie notwendige professionelle Ausrüstung. Darüber hinaus gibt es diverse unterschiedliche Ausführungen der Fälltechnik, die je nach Gegebenheit angewendet werden. Wir gehen hier nur ganz oberflächlich zur Begriffsklärung auf die absoluten Basics ein. Um einen Baum sicher und zielgerichtet zu Boden zu bringen, wird zunächst ein Fällkerb (oder auch Fallkerb) angelegt. Das ist eine winklige Öffnung an der zur Fallrichtung zugewandten Seite. Als Sehne bezeichnet man die gerade Line am Scheitelpunkt von Fallkerbdach und Fallkerbsohle.

Handskizze eines Baumes mit Notiten zur Fälltechnik
Skizze fallender Baum

Würde man von der Fallkerbsohle rechtwinklig oder lotrecht eine Schnur vom Baum weg spannen, so wäre dies exakt die Fällrichtung. Von der Rückseite des Baumes wird anschließend vereinfacht gesagt ein Fällschnitt gesetzt. Aber nicht bis in das Fallkerb hinein, sondern nur bis kurz vor das Fallkerb. Der Abstand zwischen Fallkerb und Fällschnitt ist der einzig verbleibende Rest an Holz zwischen dem zu fällenden Stammstück und dem Stock (unterer Baumteil beim Fällen). Dieser wird als Bruchleiste bezeichnet. Die Bruchleiste arbeitet wie ein Scharnier. Beginnt der Baum zu fallen, schließt sich nach und nach der Fallkerb, die Fasern der Bruchleiste führen nun den Baum so lange bis der Fallkerb geschlossen ist und sie schließlich abreißen. Durch diese Führung wird der Baum daran gehindert "irgendwohin" zu stürzen. Neben der Bruchleiste ist die Bruchstufe wichtig. Sie ergibt sich aus dem Höhenversatz des Fällschnittes zur Fallkerbsohle. So wird der Fällschnitt stets über der Fallkerbsohle gesetzt. Die dabei entstehende Stufe verhindert, dass der Baum an der Bruchleiste abreißt und nach hinten über die Fällschnittfläche rutscht. Bei seilgestütztem Fällen wird die Bruchstufe dagegen negativ gesetzt. Denn hier soll sie bei Ziehen in Fällrichtung verhindern, dass der Stamm abreißt und nach vorn überrutscht. Die Bruchstufe ist demnach ein Widerlager. Bruchleiste und Bruchstufe sind die absolue Sicherheitsgarantie, für die Person, die den Baum motormanuell (mit der Motorsäge) fällt.


Bart aus Holz

Nun ist der Stamm am Boden, die Bruchleiste ist abgerissen. Aus dem Stubben, dem am Boden verbleibenden Rest des Baumes ragen die abgerissenen Fasern der Bruchleiste heraus. Und am Stamm? Das Gegenstück der fransig ausgerissenen Holzfasern findet sich auch am Stammfuß wieder. Und genau diese werden ihrer Erscheinung nach als Waldbart bezeichnet. Für gewöhnlich wird der Waldbart nach dem Fällen vom Forstarbeiter mit einem glatten Schnitt am Stammfuß entfernt.


Der Waldbart ist wie ein Fingerabdruck

Da kein Baum in Form und Beschaffenheit identisch ist, und die Bruchleiste folglich beim Fällen nie gleich abreißt, sieht jeder Waldbart auch anders aus. Er ist einmalig wie ein Fingerabdruck, ein echtes Unikat.

Genau wie die Werke der Waldbart Holzmanufaktur.








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